Der Bayerische Wald war mir noch recht unbekannt. Als Vorschlag hatte ich vom Goldsteig gehört. Dann sah ich im Bike-Magazin den Artikel über eine dreitägige Mountain-Bike Runde durch die Oberpfalz, wo die erste Etappe auf dem Goldsteig entlangführt. Im Rückblick war das für mich keine gute Idee – beim Fahren bin ich auf den Iron Curtain Trail, die Fahrradroute entlang des ehemaligen eisernen Vorhangs gekommen, und wäre besser diese Route gefahren.
Tag 1: Marktredwitz bis Neustadt an der Waldnaab
Der Tourenvorschlag beginnt in Waldershof, nahe Marktredwitz. Ich bin mit der Bahn bis Marktredwitz gefahren und kam dort gegen 12 Uhr mittags an. Das war schon recht spät, und der Himmel war dunkel. Dann ging es auf dem Goldsteig hinauf auf die Ruine Weißenstein. Es fing kräftig an zu regnen, und ich konnte öfter nur schieben.
- Der Feldweg nach Waldershof, noch sehr angenehm zu fahren.
- Ruine Weißenstein auf ca. 860 m Höhe.
- Die Reste der Burg vom Burgturm aus gesehen.
- Blick vom Burgturm nach Südosten.

Auf der Burg finden viele kulturelle Veranstaltungen, wie Musikfestivals, aber auch Gottesdienste statt.
- Die Oberpfalz hat viele Teiche und Seen. Leider konnte ich aus Zeitgründen nicht baden. Es hätte mir sicher gut getan.
- Ein Schwanenpaar mit Jungen, die sie mir gegenüber energisch verteidigten.
- Eines der Jungen ist schon auf die Mutter geklettert und hat sich hinter dem Flügel versteckt.
- Eine typische Felsformation im Waldnaabtal.
- Die Waldnaab schlängelt sich sehr bedächtig durchs Tal.
Als ich an der Burg ankam, hörte es glücklicherweise auf zu regnen. Dann zog sich die Strecke an den Teichen entlang. In Falkenberg machte ich eine kleine Pause. Von dort ging es über 10 km durch das malerische Tal der Waldnaab. Ich hätte dort schon aufhören sollen.
Tag 2: Neustadt an der Waldnaab bis Bärnau
Von Neustadt an der Waldnaab führt ein sehr schöner Fahrradweg auf einer ehemaligen Bahnstrecke über Vohenstrauß nach Pleystein. Dort trifft der Weg auf die Fahrradroute Prag – Nürnberg – Paris. Rückblickend betrachtet, wäre eine Fahrt von Floß zur KZ Gedenkstätte Flossenbürg und von dort zum Rabenberg (Rozhledna Havran, s.u.) aufschlussreicher gewesen.
- Es war recht heiß – es wehte aber ein frischer Wind. So führt der Fahrradweg, eine ehemalige Bahnstrecke, durch die Wiesen.
- Es gab auch einige Schotterstrecken durch den Wald.
- Der kleine See bei Georgenberg

Auf dem Rabenberg (Havran) in Tschechien ist anstelle eines ehemaligen Funklauschturms ein Aussichtsturm…
- …von dem aus man weit ins Land sieht.
- Mein Ziel Bärnau in einiger Entfernung.
- Blick vom Havran nach Süden. Ganz am Horizont der Arber.
- Die ehemaligen Grenzanlagen etwas im Landesinneren von Tschechien sind fürchterlich. Im Turm waren einige erfolgreiche Fluchtgeschichten dokumentiert. Am Besten fand ich den lokalen Bauern, der im Grenzgebiet arbeiten durfte und unter einem Heuhaufen auf dem Pferde-Wagen andere Menschen versteckte und in den Westen geschmuggelt hat.
- Heute ist die Grenz unscheinbarer, aber es führt direkt auf ihr überall ein Weg. Im ursprünglichen Vorschlag des Bike-Magazins folgte die Route weitgehend diesem – teilweise sehr verwurzelten – Grenzweg.
- Bärnau – ein kleiner Ort nahe der tschechischen Grenze. Der schöne Dorfplatz war zwar baumbestanden, aber faktisch als großer Parkplatz angelegt.
- Im Hotel lief eine Hochzeit, und die Live-Musik war bis in die Nacht zu hören.
Tag 3: Bärnau über Neualbenreuth bis Wiesau
Nach Bärnau bin ich bis Mähring die ‚Grünes Dach‘ Fahrradroute gefahren. Ich habe aber den Eindruck – und der verstärkte sich bei der späteren Fahrt von Neualbenreuth nach Wiesau – dass die bayerischen Fahrradwege doch hauptsächlich auf normalen Landstraßen geführt werden, wo Autos mit hoher Geschwindigkeit an einem vorbeibrausen.
Deshalb war ich froh, in Mähring einen Wegweiser ‚Iron Curtain Trail‚ zu finden. Dort hatte ich sehr schwachen Internetzugang, konnte aber einiges über diese Fahrradroute lesen. Nach Mähring bog sie auf schönen Feld- und Waldwegen nach Tschechien ab. Ich folgte der Beschilderung. Aber in Tschechien war sie für mich verwirrend – die Route schien wieder zurück nach Deutschland zu führen. Daher musste ich mit meinen Offline-Karten auf dem Garmin navigieren. Aber als ich dann merkte, dass meine Route über den Dyleň führte (Tillenberg, 939m Höhe), bog ich vorher ab und erreichte wieder die – sehr anstrengende – Bike-Magazin Route, die direkt auf der Grenze verläuft, aber auf einem sehr wurzeligen und teilweise für mich nicht mehr befahrbaren Weg.
- Der Teich beim Weiler Hammerbach nahe Mähring
- Man lernt, dass hier das Ruhrgebiet des Mittelalters war – damals herrschte hier Wohlstand.
- Hier führt der Iron Curtain Trail auf einem schnurgeraden Waldweg etwas im Landesinneren von Tschechien, der regelmäßig von Wachttürmen gesäumt ist. Noch heute ist das eine bedrückende Erfahrung.
- Eigentlich ist die Fahrradwegmarkierung in Tschechien vorbildlich. Kurz dananch habe ich den Iron Curtain Trail verloren – er schien wieder zurück nach Deutschland zu führen.
- Ein weiterer Mittelpunkt Europas – es gibt so viele Mittelpunkte, weil man verschiedene Außenpunkte Europas definieren kann.
- Dieser Mittelpunkt Europas sitzt praktisch auf der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien.
- Die vom Bike-Magazin vorgeschlagene Route führt hier wieder genau auf der Grenze – mit vielen Querwurzeln. Später ging es steiler abwärts, wo ich nur schieben konnte.
- Auch hier eine für mich verwirrende Wegbeschilderung.
- Ein letzter Blick über die Oberpfalz – eine hügelige Landschaft, die einige Steigungen enthält.
Ab Neualbenreuth, wo ich Rast machen wollte, aber nichts passendes fand, entschied ich, rasch nach Wiesau zu fahren. Dort erreichte ich um 16:00 Uhr einen Direktzug zurück nach München. Ich fuhr auf ausgewiesenen Wegen des bayerischen Radlnetzes, die aber zum größten Teil wieder auf Landstraßen verliefen. Nur von Schachten über Wernersreuth nach Zirkenreuth führte die Radroute auf sehr schönen Waldwegen.