
Eisbär frisst Robbe
Wir sind den ganzen Tag im Polareis sehr langsam herumgefahren, auf der Suche nach Eisbären. Wir haben auch einige Eisbären gesehen – darunter eine Mutter mit zwei putzigen Jungen – aber der Höhepunkt war ein Eisbär, der eine Robbe erlegt hatte und vor unseren Augen – ohne sich groß stören zu lassen – mit Haut und Haar verspeiste.
Am Abend und in der Nacht sind wir zum Faksevågen am Lomfjorden gefahren. Da die Sonne nie untergeht, kann man die Tageszeit nur grob am Sonnenstand bestimmen. Ins Bett muss man nach der Uhr gehen.
- An diesem Morgen war es das erste Mal unter 0 Grad, und der Nebel hatte sich als Rauhreif auf alles gelegt.
- Das Schiff fährt langsam durchs Eismeer. Unser Schiff war ein ehemaliges Militärforschungsschiff, mit leisem Elektroantrieb auf allen Seiten, und einem zentralen Dieselstromgenerator. Dadurch fuhr es fast vibrationsfrei.
- Der Kapitän hat schon früh den Eisbären gesehen und ist auf ihn zu gefahren.
- Auch diese Bärin, obwohl vielleicht jetzt satt, interessierte sich sehr für uns.
- Nachdem bei uns nichts zu holen war, verlässt die Bärin uns.
Der Eisbär verlässt uns.
Das Schiff glitt fast lautlos durch die Eisschollen. Es schafft es durch ca. 50 cm dickes Eis. Unter dem Eis leben viele Fische. Auf die hatten es die Möven abgesehen, wenn das Eis bricht.
Die erste Eisbärin
- Jetzt sind wir am Rand des Eismeers.
- Das Eis ist meist weniger als einen halben Meter dick. Manchmal, wie hier, sieht man kleine Seen auf einer Eisscholle.
- Aber hier läuft eine junge Bärin übers Eis!
Ich finde die Schwimmbewegungen der Eisbärin faszinierend. Sie ähneln schon sehr den Flossenbewegungen der Seehunde oder Walrösser.
- Die Eisbärin fand das Schiff und seine Bewohner sehr interessant und hätte gerne genaueres erkundet.
- Eisbären können über 30 km eine Robbe riechen. Was sie wohl hier alles gerochen hat?
- Das Fotoschießen war (wie bei mir auch) die Haupttätigkeit der Reisenden.
- In meinem Video hört man ja das dauernde Klicken der Kameras.
- Die Eisbärin umschlich unser Schiff von allen Seiten.
Phippsoya – die nördlichste Insel Svalbards
Phippsoya ist nach dem britischen Kapitän Constantine John Phipps benannt, der schon 1773 im Auftrag der britischen Krone den Seeweg über den Nordpol suchte.
- Die Insel ist ein Stein- und Felsenhaufen im Meer.
- Wie überall auf Spitzbergen, liegen Holzstämme am Ufer. Sie stammen aus Sibirien. Dort wurden sie geschlagen und zusammengestutzt und dann die Flüsse zur Barentsee hinunter treiben gelassen. An der Mündung sind sie durchgewitscht, und landen so auf Spitzbergen.
- Einige Steine zeigen Flechten – geringe Spuren von Leben.
- An kleinen Rinnsalen aus Schmelzwasser krallen sich die Flechten fest.
- Am Nordufer Phippsoyas sammelt sich der Plastikmüll – zum größten Teil aus Fischerbooten im Nordatlantik, der durch den Golfstrom hierher getrieben wird.
- Der ganze Strand ist damit übersät.
- Aber es finden sich auch einige Tierknochen.
- Die Tierknochen düngen ihr Umfeld, so dass es dort ein bißchen grüner ist.
- In dieser Höhle hat eine Bärin ihre Jungen von Dezember bis Ende März großgezogen.
- Ein gut erhaltener Eisbärkot.
- Eine weite, aber wüste Landschaft. Die Steine sind durch den Schnee im Winter fest zusammengedrückt.
Walrösser und Wale (Wahlenbergoya)
‚Oya‘ ist norwegisch und heisst ‚Insel‘. Diese Insel ist nach dem schwedischen Botaniker Göran Wahlenberg benannt.
- Wahlbergoya ist eine kleine Sandbank – sie ist aber bekannt als Ruheplatz für Walrösser.
- Die fressen bei einem Ausflug ca. 70 kg Muscheln (sie saugen sie unter Wasser aus), und ruhen dann -evtl. mehrere Tage- mit anderen Walrössern auf einer Insel sich aus.
- Trotz ihres martialischen Eindrucks schienen sie uns gegenüber recht friedlich. Aber man roch den Eiweißüberschuss…
- Wir näherten uns mit Tippelschritten. An Land machen die Walrösser einen recht unbeholfenen Eindruck.
- Bewacht von unserem Team, näherten wir uns ganz langsam der Walroßherde.
- Einige wenige Walrösser waren schwimmen und kamen gerade zurück.
Wie wir hörten, werden die jüngeren Walrösser von älteren eingewiesen. Hier auf Spitzbergen gibt es nur männliche Walrösser, die Weibchen ziehen sich nach der Paarung in der Barentsee auf Franz-Josefs-Land zurück und ziehen dort die Jungen auf. Die Jungmänner schwimmen dann nach Spitzbergen – oder anderen Männertreffpunkten.
- Die Ruhe und weitgehend unberührte Natur sind tief beeindruckend.
- Es schwimmen wenige kleine Eisberge oder besser Gletscherbrocken herum.
- Wir haben auch Wale gesehen!
Am Alkefjellet
Der Alkefjellet besteht aus über 100m hohen schwarzen Basaltsäulen mit eingelagerten Marmorstreifen. Auf ihm brüten schätzungsweise 60.000 Dickschnabellummenpaare, eine Unterart der Alkenvögel.
- Der Alkefjellet (‚Alkenfelsen‘) ragt steil aus dem Meer emport. Eine ideale Brutstelle für die Dickschnabellummen, da sie dort kein Raubtier erreichen kann.
- Der Gletscher reicht manchmal bis kurz übers Meer.
- Die Dickschnabellummen brüten gut versteckt in den Felsen.
- Wir müssen schon sehr nah heran, um sie deutlich zu sehen. Aber der Krach von ihnen ist unüberhörbar.
- Die Eier liegen einfach zwischen ihren Füßen – kein Nest.
- Aber der Fuchs lauert – nach heruntergefallenen Eiern oder Jungtieren.
- Als wir ihn beobachtet haben, hatte er keine Beute gefunden.
- Auf dem Wasser suchen wiederum die Dickschnabellummen ihre Beute.